Hanf besch?ftigt Forschende der Universit?t Hohenheim auf vielf?ltige Weise ¨C und nun profitieren auch ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·de und Besch?ftigte von einer ganz besonderen Nutzungsform: Anl?sslich des Hanf- und Saflor-Feldtags der Landessaatzuchtanstalt weihte die Universit?t Hohenheim am Freitag, 25. Juli 2025, ihren neuen ?Raum der Stille¡° ein. Die architektonische Gestaltung und bauliche Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·den der Hochschule f¨¹r Technik Stuttgart (HFT Stuttgart).

?ber zehn Jahre hat sich Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Gleichstellungsbeauftragte der Universit?t Hohenheim, f¨¹r das Projekt stark gemacht. Dass der Raum nun feierlich eingeweiht werden kann, ist nicht zuletzt ihrem unerm¨¹dlichen Einsatz und der engen Zusammenarbeit mit der Hochschule f¨¹r Technik Stuttgart zu verdanken. Das Ergebnis ¨¹berzeugt: ?±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·de und Besch?ftigte der Universit?t Hohenheim werden sich hier wohlf¨¹hlen und die Ruhe finden, die wir im hektischen Universit?tsalltag oft vermissen¡°, ist sich Mackenstedt sicher. Ab dem kommenden Wintersemester steht der Raum der Stille allen Universit?tsangeh?rigen offen.

Ein Raum f¨¹r alle ¨C im Zeichen der Diversit?t
?Vielfalt und ein gutes Miteinander sind das gro?e Potenzial unserer Universit?t¡°, erkl?rt Mackenstedt dazu. ?Wissenschaft lebt von unterschiedlichen Perspektiven, vom Austausch vielf?ltiger Argumente und demokratischen Strukturen. Daf¨¹r bietet die Universit?t Hohenheim hervorragende Bedingungen.¡° Tats?chlich ist die Campus-Gemeinschaft gepr?gt von ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·den und Besch?ftigten aus aller Welt ¨C mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen, sozialen Hintergr¨¹nden und F?higkeiten. Digital Natives der Generation Z treffen auf erfahrene Professor:innen, die ihre Forschung selbst ¨¹ber den Ruhestand hinaus fortsetzen. Auch in ihrer famili?ren und gesundheitlichen Situation, ihrer geschlechtlichen Identit?t oder darin, wen sie lieben, unterscheiden sich die Universit?tsangeh?rigen. ?Diese Vielfalt ist eine Bereicherung ¨C bringt aber auch unterschiedliche Bed¨¹rfnisse mit sich¡°, betont sie weiter. ?Der neue Raum der Stille soll dazu beitragen, diesen besser gerecht zu werden. Als neutraler Ort ist er bewusst keiner Religion oder Weltanschauung zugeordnet. Alle Universit?tsangeh?rigen sollen sich hier willkommen f¨¹hlen ¨C sei es zur Entspannung und Erholung, zur Meditation oder zum stillen Gebet.¡°

W?nde aus Hanf ¨C gestaltet von ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·den der HFT Stuttgart
Zur Wohlf¨¹hl-Atmosph?re des Raumes tr?gt entscheidend seine au?ergew?hnliche Gestaltung bei. Die W?nde bestehen aus Hanfkalk ¨C eine Mischung aus Hanfsch?ben, Kalk und Wasser. Das Gemisch wurde auf der Baustelle (?in-situ¡°) verarbeitet und schichtweise in eine Schalung gef¨¹llt und mechanisch verdichtet. Der Baustoff ist w?rmed?mmend, kreislauff?hig, schwer entflammbar, schimmelresistent, unattraktiv f¨¹r Sch?dlinge und schadstofffrei ¨C ideal f¨¹r wohngesunde und langlebige Innenr?ume. Neben den optischen Reizen des Materials f¨¹hrt die offenporige Oberfl?che zu einer Verbesserung der Raumakustik. Abgerundet wird das konzentrierte Raumerlebnis durch Sitzb?nke aus Eiche und eine selbst gestaltete Leuchte. 

Handfest mitgearbeitet am Innenausbau des Raumes haben die HFT-Innenarchitektur-±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·den Quynh-Lan Pham, Noah Holzapfel und Constantin Th?ne, bei Beginn im 4. Semester, im Rahmen eines Wahlpflichtfachs - vom Entwurf, ¨¹ber die Planung bis hin zur Umsetzung. Sie wurden dabei begleitet von Hanfingenieur Henrik Pauly, der auch Lehrbeauftragter an der Hochschule ist. Geleitet wurde das Projekt von Prof. Jens Betha, der von Sabine Wiesend w?hrend ihrer Zeit als Lehrbeauftragte an der HFT Stuttgart unterst¨¹tzt wurde. Wisend ist heute Professorin an der Technischen Hochschule Deggendorf.

Nutzhanf ¨C der vergessene Tausendsassa
Ob als Superfood, Speise?l, Heilpflanze, Faserlieferant oder nachhaltiger Baustoff ¨C Hanf erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance. ?ber Jahrhunderte hinweg wurde die vielseitige Kulturpflanze in Europa angebaut. Doch im 20. Jahrhundert ging ihre Nutzung aus wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gr¨¹nden stark zur¨¹ck ¨C und damit auch die Verf¨¹gbarkeit von Saatgut und das praktische Anbauwissen.

Tats?chlich ist Nutzhanf anspruchsvoll: Die Pflanzen werden bis zu f¨¹nf Meter hoch, entziehen dem Boden viele N?hrstoffe und k?nnen nur mit Spezialmaschinen geerntet werden. Auch die Z¨¹chtung ist komplex, denn je nach Einsatzbereich sind unterschiedliche Eigenschaften gefragt: etwa ein hoher ?lgehalt, viel Biomasse oder feine Fasern. ?Spezialisierte Zuchtprogramme sind jedoch aufwendig und kostenintensiv ¨C und damit ein Risiko f¨¹r privatwirtschaftliche Unternehmen. Die Landessaatzuchtanstalt ¨¹bernimmt hier eine wichtige Rolle: Denn wir verf¨¹gen ¨¹ber das n?tige wissenschaftliche Know-how, umfassende Kenntnisse entlang der gesamten Wertsch?pfungskette ¨C und ¨¹ber alle beh?rdlichen Genehmigungen f¨¹r den Zuchtprozess¡°, erl?utert Dr. Patrick Thorwarth, Leiter der Landessaatzuchtanstalt an der Universit?t Hohenheim.

Beim Hanf- und Saflor-Feldtag gaben Forschende der Universit?t Hohenheim und ihre Partner Einblicke in aktuelle Praxisprojekte, die das enorme Zukunftspotenzial der traditionsreichen Kulturpflanze verdeutlichen. Ein idealer Rahmen somit auch f¨¹r die Einweihung des neuen ?Raums der Stille¡° ¨C dem ersten Raum auf dem Campus, der mit Hanfw?nden veredelt wurde.

Quelle: Pressemitteilung der Universit?t Hohenheim

 

Ver?ffentlichungsdatum: 25. July 2025
Von Michaela Leipersberger-Linder (michaela.leipersberger-linder@hft-stuttgart.de)